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Albanien 2013

Albanien 2013

 

Wer Lust und Laune hat, der kann schon die Anfahrt nach Albanien geniessen: Entweder auf der Fähre oder aber auf dem langen Landweg. Für die Hinfahrt wählten wir den Landweg. Aber nicht den schnellsten sondern den schönsten. Es dauert zwar etwas länger, dafür werden wir von vielen Naturschönheiten überrascht.

Durch den Schweizer Nationalpark fahren wir bei herrlichem Sommerwetter gemütlich via Ofenpass, Umbrailpass und Passo dello Stelvio nach Meran, Bozen, Karrerpass und Karrersee, Moena, Falcade, Agordo, Belluno, Longarone, Passo Osvaldo, Barcis, Taglimento, Udine, Triest.

Dann durch die Länder Slowenien, Kroatien, Bosnien Herzegovina, Montenegro bis nach Albanien. Bir hier braucht es noch keinen Geländwagen - es ist aber trotzdem schön.

Ein langer, aber sehr schöner Weg. Wann immer es möglich ist, lassen wir die dicht befahrenen Strassen und Autobahnen links liegen und fahren so oft wie möglich auf abgelegenen Wegen stets süd-/südostwärts. 

 

Die erste Nacht verbringen wir einsam irgendwo auf einem verlassenen Strässchen im Angesicht der Dolomiten.

Wunderschöner Nachtplatz vor imposanter Kulisse.

Herrlich geschlafen in absoluter Ruhe. Frühstück draussen an der Sonne. Es schmeckt!

 

 

 

In Senj (Kroatien) legen wir einen Zwischenstopp ein. Lustvoll bummeln wir durch die engen Gässchen - immer schön dem Schatten folgend.

 

 

Nebenbei erledigen wir einige Einkäufe und geniessen den wunderbaren Espresso mit Sicht auf die schöne Bucht.

 

In Kozica stösst Roli zu uns. Er ist 2 Tage später losgefahren und über die Autobahn gedonnert. Wir übernachten auf dem halbvollen Campingplatz und im angeschlossenen Restaurant verdrücken wir eine grosse Fleischplatte. Oh. Der Rotwein aus der hiesigen Gegend ist etwas gewöhnungsbedürftig, mundet aber mit jedem Schluck mehr und mehr.

 

Natürlich darf ein Schwumm im glasklaren und badewannentemperaturverdächtigen Meerwasser nicht fehlen. Und weils so schön war, gehen wir gleich nochmals rein, und nochmals...

Lediglich der überdimensionierte Hirschkäfer bleibt lieber auf dem Trockenen.

Dann machen wir uns auf die Socken in Richtung Bosnien-Herzegovina. Ein kurzer Abstecher nach Medjugorie steht heute auf dem Programm.

Die Landschaft ist abwechslungsreich.

Zurück in Kroatien entscheiden wir uns aber für die Nacht für einen Platz direkt am Meer. Heute legt Roli einige feine Sachen auf den Grill und noch lange sitzen wir draussen in der lauen und hellen Mondnacht und geniessen...

 

Am nächsten Tag, nach ausgiebigem Frühstück gibt's zuerst einen erfrischenden Schwumm - fahren wir weiter südwärts.

 

Keine Chance haben wir in Dubrovnik einen Parkplatz für unsere Fahrzeuge zu ergattern. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt geht's deshalb zurück auf die Küstenstrasse, von wo aus wir eine wunderbare Sicht auf die Altstadt haben.

 

Unter Schatten spendenden Bäumen machen wir Mittagsrast und erfrischen uns danach im herrlich klaren Meerwasser, bevor wir den Weg in Richtung Montenegro unter die Räder nehmen.

 

Mal geht's dem Meer entlang, mal mehr im Landesinnern.

 

Auf einem nicht enden wollenden Natursträsschen (Piste)  gelangen wir schlussendlich an einen einsamen Strand.

Um uns herum zirpen die Grillen und auf dem Grill brutzeln wieder eingie feine Stückchen - dazu eine Flasche vom hiesigen Rotwein. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang setzt der beinahe runde Mond das Tüpfchen auf das i.

Was will man mehr?

 

Wir bleiben heute in Montenegro.

 

Ein Abstecher in den Lovcen Nationalpark verspricht spannend zu werden. Tatsächlich.

Auf unzähligen Kehren schrauben wir uns den Berg hinauf. Die Aussicht in einmalig.

 

Unterwegs haben wir Gelegenheit in einem kleinen Dorfladen urchigen aber feinen Rotwein und geräucherten Speck zu kaufen. Also nächstes Mal kaufen wir dann mehr...

 

Mittagsrast machen wir zusammen mit einigen Mauleseln, welche sich nach getaner Arbeit (Holztransport auf dem Rücken) wohlig im Gras wälzen.

 

Und dann sind wir in Albanien. Kurz nach der Grenze starten wir gleich zur ersten 4x4 Off-Road-Tour. Sie führt uns von Koplik via Teth (Parku Kombetar i Therhit) nach Skhoder. Bald geht das schmale Teersträsschen in ein holperiges Naturpistchen über und rasch gelangen wir in die herrliche und imposante Bergwelt hinauf.

 

Roli hat ein Beizchen (kleines Restaurant) entdeckt und meint, man sollte die Leute hier etwas unterstützen. Also Espresso-Pause. Es hat sich gelohnt. Und auch die Leute freuen sich über unseren Besuch (und einge Batzen) und bemühen sich um etwas Konversation.

Kurze Zeit später erreichen wir einen Wiesenpfad, der auf eine frisch geschnittene Weide führt. Der Hirte, welcher mit seinen Ziegen und Schafen talwärts zieht, erlaubt uns, die Nacht hier zu verbringen. Wir können die Fahrzeuge hinstellen wo wir wollen. Super.

Ein langer und herrlicher Abend beginnt. Noch lange geniessen wir die warmen Sonnenstrahlen bei einem kühlen Bier resp. einem kühlen Fläschen Weissen. Bären oder Wölfe haben wir in der klaren Mondnacht trotzdem nicht gesehen.

Und weiter schraubt sich die staubige Strasse in die Berge hinauf. Teilweise wird an der holperigen Natur-Strasse gearbeitet. Sie wird in Zukunft massiv breiter sein und selbstverständlich auch geteert! Schade aber auch verständlich.

Vorderhand ist es aber noch spannend und herrlich zu fahren, geniessen wir es also.

Das herrlich blaue Flusswasser verführt uns zum Bade. Also rein.

So stellen wir uns Ferien vor.

Von Shkoder aus fahren wir auf Teer bis nach Puke, wo das beste Bier Albaniens gebraut wird. Im Hotel am Dorfplatz hat es genügend davon und weil das Essen so günstig ist, wollen wir es ausprobieren. Wir haben es nicht bereut - übrigens auch der Rotwein war richtig fein.

 

Auf kurvenreichen Strassen erreichen wir Kukes, wo uns die Polizei zum Einkauf eskortiert. Nachdem wir auch noch genügend "Dizell" getankt haben, fahren wir in Richtung Süden los, immer dem Flusslauf entlang.

 

Vertrauens-un-würdige Brücken müssen passiert werden und auf der alten,holperigen Bollenstein-Piste werden wir so richtig druchgerüttelt. Trotzdem (oder erst recht deswegen) geniessen wir die Fahrt. Es eilt ja nicht und so können wir die Landschaft intensiver geniessen. Hier in der Abgeschiedenhait steht die Zeit still. Viele Häuser sind dem Zerfall preisgegeben. Die Landwirtschaft kennt nur die 1-PS-Habermotoren und Eile ist ein einvöllig unbekanntes Wort. Die Leute hier draussen sind aber äusserst nett und hilfsbereit.

 

Ab und zu haben wir Gelegenheit uns im Fluss abzukühlen, in einem kleinen Dorfladen etwas einzukaufen oder im einfachen Café einen Espresso zu schlürfen. Endlich werden die Schatten länger und es wird Zeit einen schönen Nachtplatz zu suchen. Und bald brutzelt auf gut 1200 müM etwas Feines auf dem Feuer.

 

Heute haben wir Besuch von einem Bauern, der mit seinem Esel auf dem Weg nach Hause ist. Nach anfänglicher Scheu können wir ihm eine Wurst aufdrängen - beim Bier geht es etwas schneller. Dann telefoniert er in seinem Freundeskreis herum und erzählt, was ihm gerade widerfährt. Birra, Cewapcici, Turisti - das verstehen selbst wird, den Rest können wir uns zusammenreimen.

 

Auch am nächsten Tag hält uns die Bergwelt gefangen. Es wird landschaftlich immer spannender und das Wetter zeigt sich einmal mehr von der besten Seite.

 

Doch alles geht einmal zu Ende und als wir wieder auf Teer sind geben wir Gas. Wir fahren durch bis Radhime. Per Zufall finden wir eine schöne Hotelanlage direkt am Meer, wo wir auf dem Parkplatz campieren können. Dusche und WC stehen uns zur Verfügung. Die Frauen lassen sich überreden im Restaurant auf der Terrasse zu essen. Da es so viele Köstlichkeiten gibt, fällt uns die Auswahl um so schwerer.

 

Am nächsten Morgen - nach dem obligaten Schwumm - erreichen wir nach kurzer Fahrt den ultimativen Strand. Eine schlechte, an ein Flussbett erinnernde Piste führt hinunter in die Bucht. Entsprechend leer ist der kilometerlange Kies-/Sandstrand. Allen ist sofort klar: Hier bleiben wir!

 

Am Strand selber ist es heiss und lediglich ein zartes Lüftchen weht. Zum Glück ist aber hier im ionischen Meer das Wasser nicht ganz so warm wie weiter oben. Es kommt hier aus grosser Tiefe herauf und ist deshalb etwas kühler (ca. 25/26°), absolut klar und sehr salzhaltig. Also nichts wie rein.

 

Wie der Abend verläuft, muss ich Euch wohl nicht schildern. Eins kann ich aber verraten: Es geht uns richtig gut!

 

Gemütlich fahren wir weiter in Richtung Griechenland und übernachten noch einmal auf einem kleinen Campingplatz wo wir im gemütlichen Beizli so richtig zuschlagen.

Ab und zu gibt's übrigens auch etwas Kultur zur Auflockerung.

Den letzten Abend verbringen wir in Igoumenitsa mit Essen und anschliessend geniessen wir das Nachtleben an der Strandpromenade bis dann um Mitternacht unsere Fähre in Richtung Ancona ablegt.

 

Euer sahara-team

 

 

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