Marokko-Tour 2015; 
        die etwas andere Tour

 

Diesmal fährt ein LKW-Womo mit uns mit. Wir treffen uns mit Peter in der Nähe von Tortona (I). Es hat dort eine schöne Pizzeria mit köstlichen Pizzas und in der Nähe einen geeigneten Nachtplatz für uns.

Bei strömendem Regen steht er da auf dem Parkplatz.
Peter und sein Toro: 
Marke MAN 8.224, 6,3 m Länge, 3,4 m Höhe, 2,4 m Breite. 7,5 Tonnen Schwermetall mit 4x4 und Untersetzung.

Wenn das nur gut geht - denke ich.

Am nächsten Morgen fahren wir auf Nebenstrassen bis nach Genua runter. Eine spannende Fahrt auf teilweise schmalen Strässchen mit engen Kurven.

 

In den zwei Tagen auf der Fähre lernen wir uns etwas näher kennen.

 

Dann endlich fahren wir auf marrokanisches Land. Wunderbares Wetter empfängt uns.

Dem Mittelmeer entlang fahren wir eine Zeit lang ostwärts und dann über das Rifgebirge in Richtung Süden.

 

Unser nächstes Ziel: Chefchauen - die blaue Stadt

Gemütlich bummeln wir durch die Gassen. Alles ist schön sauber und die Häuser weiss und blau angestrichen. Auf dem Dorfplatz reiht sich Restaurant an Restaurant. Es duftet herrlich aus verschiedenen Küchen. Wir suchen uns einen Platz mit Schatten aus und schon bald verzehren wir genüsslich eine Tachine. Katzen schleichen uns um die Beine und warten darauf, dass vielleicht ein Hühnerknochen runterfällt. Sie wissen genau, dass sie da und dort Erfolg haben werden.

Wir geniessen die Sonne am kühlenden Schatten und schlürfen einen Kaffee dazu. Eine ganz friedliche Atmosphäre umgibt uns. Einfach herrlich.

 

Später schlendern wir wieder durch die Gassen – diesmal abwärts – und schauen uns die vielen nützlichen und unnützlichen Sachen in den kleinen Läden und den Marktständen an.

 

Dann zuckeln wir weiter. Obwohl Toro gut motorisiert ist, kommen wir doch langsamer voran als gedacht. Die (Teer-) Strassen sind halt doch sehr unbeben und der Lastwagen schaukelt sich dann sehr auf, was schnellere Fahrweise verhindert. Auch bergauf und in Kurven kommt Toro nicht an den Iveco ran. So haben wir viel, viel Zeit, die Landschaft zu betrachten. Wir geniessen es.

 

 

Wir kennen da einen Weg auf abgelegenen Wegen durch die riesigen Ackerbau-Felder, der uns in Richtung Meknes führt. 

Kurz vor Meknes verbringen wir die Nacht auf einem schön angelegten Campingplatz. Der Abend ist lau und so hocken wir mit einem Bierchen noch lange draussen im Halbdunkeln, während unsere Nachbarn grelle Neonlampen installieren und Abdeckplanen spannen um sich dahinter zu verstecken. Jeder, so wie es ihm gefällt.

 

Den nächsten Morgen verbringen wir in der Medina und im Handwerkerviertel von Meknes. Eine spannende Sache mit tausenden von Fotomotiven.

Reges Treiben herrscht auf dem Hauptplatz und Gaukler und Clowns versuchen die Leute etwas zum Lachen zu bringen.

 

Für das Mittagessen fahren wir dann raus aus der Stadt. Wir kennen unterwegs eine feine Tachine-Beiz bei einer grossen Tankstelle. Es hat sich gelohnt und wunderbar gemundet.

 

Nun peilen wir den Zedernwald an. Nach schier endloser Kurvenfahrerei können wir endlich die Teerstrasse verlassen. Wir passieren einige kleine Dörfchen und weit verstreute Bauernhöfe. Als wir unseren Reifendruck reduzieren, hält ein Pickup an um uns zu helfen. Da wir aber keine Hilfe benötigen und dankend ablehnen, schenkt uns der nette Mann noch eine Hand voll frisch geerntete Aepfel! Wir staunen nicht schlecht.

 

Endlich im Wald

Die Fahrt auf dem schmalen Holzerpfad ist für Peter sehr spannend. Bei Regen ist diese Strecke aber nicht empfehlenswert. Bald sind wir von den riesigen Bäume umzingelt. Teilweise liegen solche langen Monster am Boden, zum Teil angesägt und zerlegt, wobei die dicksten Dinger wohl nicht abtransportiert werden können. Die Zufahrt in die alten Wälder hier auf über 2100 müM ist nur mit den alten Bedford möglich. Schade, dass man diesen uralten Bäumen – sie sind um die 1700 Jahre alt – nicht mehr Respekt zollt.

 

In einer Lichtung richten wir uns für die Nacht ein. Im Nu haben wir etwas Brennholz (achtlos liegen gelassene Reststücke der uralten Zedern)zusammen getragen. Oh, wie das duftet und knistert! Ein romantischer Abend im rotschimmernden Feuerschein.

 

Uebrigens: Als ich die Feuerstelle einrichten will und den ersten Stein umdrehe: Hoppla, da liegt doch wirklich ein Skorpion! Schön zusammengefaltet, als möchte er einen Winterschlaf machen. Also aufgepasst, selbst in dieser Höhe sind sie noch beheimatet. Am nächsten Morgen entdecken wir dann noch eine tote Schlange auf der Strasse. Bitte daran denken beim Holz sammeln!

 

Nun peilen wir die Seen bei Imilchil an. Sie liegen schön eingebettet zwischen den Bergen auf über 2000 m Höhe über Meer.

 

Das Wetter ist etwas unfreundlich, aber so lange wir fahren, merken wir nicht viel davon. Als wir uns dem Gebirge nähern, sieht es richtig düster aus. Kommt da etwa ein Gewitter auf? Das düstere Wetter hat aber offenbar keinen Einfluss auf die Fröhlichkeit der mit der Obsternte beschäftigten Arbeiter. Mit vollen Apfelharassen beladen tänzeln sie auf den Steinen durch das Flussbett. Gerne lassen sie sich fotografieren. Uns aber zieht es weiter, wir wollen oben beim Lac Tislit übernachten. Und wir schaffen es noch rechtzeitig. Toro liefert sich mit anderen Lastwagen in der kurvenreichen und teilweise recht steilen Piste ein Elefantenrennen.

Der Anblick des Sees von oben ist wunderschön. Die Sonne spielt mit den Wolken und zaubert eine ganz besondere Stimmung in die Landschaft. Wir stellen unsere Fahrzeuge über's Eck nahe zusammen und hoffen, so ein Wind geschütztes Plätzchen zu schaffen. Leider nützt das aber gar nichts. Also nichts mit draussen essen und so hockt sich Peter zu uns in den Iveco und da ist es ganz schön gemütlich.

 

Am Morgen fahren wir nach Imilchil hinein. Da ist ganz schön viel los um diese Zeit - da auf über 2000 m über Meer. Wir kaufen kurz das wichtigste ein und fahren dann weiter. Die Strasse schlängelt sich dem Fluss entlang. Die Wiesen sind saftig-grün und überall wird gearbeitet, geerntet, geackert, Holz gesammelt und vieles mehr.

Da und dort liegen noch Steine, Kies und Erde auf der Strasse. Vor einigen Tagen hat es heftig geregnet und sogar gehagelt. Nun wird wieder aufgeräumt und geflickt, wohl wissend, dass der nächste Regen wieder alles mit sich reisst. Später stellen wir fest, dass auch die Aecker, Wiesen und Gärten überschwemmt und verwüstet worden sind. Und das nicht zum ersten Mal.

 

In Agoudal legen wir eine längere Pause ein. Die Sonne scheint herrlich und genüsslich schlürfen wir starken Kaffee und kaufen nebenbei noch einige Teppiche. Die Kinder interessieren sich für unsere Fahrzeuge, die Frauen ziehen unbeirrt und schwerbeladen an uns vorbei. Nur die Männer haben offenbar ihre Arbeit bereits erledigt.

 

Auf uns wartet die Schotterpiste zum Pass Tizi-N-Ouano (2890 müM). Wir freuen uns und das Wetter ist wie aus dem Bilderbuch. Immer wieder halten wir an und geniessen die grandiose Landschaft. Eine traumhaft schöne Gegend.

 

Die Nacht verbringen wir auf einem kleinen Campingplatz in der Dades-Schlucht. Wir sind die einzigen Gäste. Wir kennen die Betreiber – eine nette Berberfamilie. Die Tochter macht für Peter die Wäsche, so kann sie etwas Taschengeld verdienen für ihr Studium.

Dann machen wir einen Ausflug zu Fuss. Die Tour durch die enge Schlucht entpuppt sich als Tor-Tour. Mühsame Kletterpartien an beinahe senkrechten Felswänden wechseln sich ab mit Wasserstellen oder Kriechpartien. Eine harte Sache, aber Spass gemacht hat es alleweil. Hart aber fair.

 

Ja, und dann peilen wir das an, warum wir eigentlich nach Marokko gekommen sind. Sand, Wüste, Palmen, Sonnenschein, Ruhe und Abgeschiedenheit.

Anfänglich zwar nicht so ruhig, hier aber können wir uns genüsslich mit dem Sand vertraut machen.

 

Der Erg Chebbi.

Von Norden her gelangen wir auf die Ostseite des Ergs. Juhuj. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang platzieren wir uns oben auf einer Düne, stellen Tisch und Stühle raus, hocken uns hin und geniessen. Geniessen die herrliche Abendstimmung, die Ruhe, die Sonnen, das Bier(chen).

 

Am nächsten Tag geht’s dann richtig los. Toro selber hat zwar schon Sanderfahrung und ist auch entsprechend ausgerüstet, aber Peter nicht. Für ihn ist alles neu. Aber er strahlt. Es macht ihm – aber auch mir – riesigen Spass durch die unberührten Sandhügel zu fahren und eigene Spuren zu legen. Anfänglich begnügen wir uns mit den kleineren Hügeln, gegen Mittag dann aber wagen wir uns an die Durchquerung des Erg Chebbi von Ost nach West. Ja, das ging auch schon besser! Es gab da auch schon eine gut zu fahrende Sandpiste. Heute aber hat es keine Spuren in Ost-West-Richtung. Der Sand scheint besonders weich zu sein. Mehrmals müssen wir Luft rauslassen. Dann aber finde ich ein längeres Gassi das uns weit nach oben bringt und schon sehen wir den Wasserturm von Merzouga. Nun haben wir es geschafft und uns zuerst einmal einen starken Kaffee verdient.

 

Unter den Palmen des dünenseitigen Campingplatzes des kleinen Hotels geniessen wir den Schatten der Palmen und ein Bad im kleinen aber sauberen Pool. Dann treffen wie vereinbart Yvonne, Sabine, Nick und Heinz ein mit 2 Buschtaxis und einem kurzen Defender. Sie haben keine Sanderfahrung und legen daher die Strecke bis Foum Zguid mit Erg Cheggaga und weiteren schönen Dünenstrecken gemeinsam mit uns zurück.

 

Direkt hinter dem Campingplatz beginnen die Dünen des Erg Chebbi. Hier können sie – nach dem theoretischen Teil des Fahrkurses – das Gehörte in die Tat umsetzen respektive versuchen umzusetzen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten geht es aber schon bald recht gut, wozu auch der richtige Luftdruck viel dazu beiträgt.

 

Und dann gilt es ernst. Diesmal queren wir den Erg Chebbi von West nach Ost. Das Fahren, aber auch das Zusehen ist spannend und wir feuern uns gegenseitig an oder helfen mit guten Ratschlägen aber auch mit Hand und Schaufel, wenn es nötig ist.

 

Die Zeit vergeht wie im Fluge und es ist soweit, uns einen schönen Platz in den Dünen zu suchen, was uns nicht schwer fällt. Rasch sind die Fahrzeuge geparkt, Stuhl und Tisch aufgestellt, das Bierchen aus dem Kühlschrank geholt… Nichtstun ist angesagt, ausspannen, relaxen, herunterfahren…

 

Das Abendrot fällt heute etwas kitschig aus: rotviolettes Licht, rotviolette Wolken, rotvioletter Sand. Alles ist rotviolett.

Im Schein der untergehenden Sonne ziehen lautlos und gemächlich einige Kamele vorüber. Die Stimmung ist perfekt. Genüsslich verbringen wir den Abend und die Nacht zwischen den Dünen unter dem glasklaren Sternenzelt.

 

Nun verlassen wir den Erg Chebbi bereits wieder. Planlos in den Dünen herumfahren ist nicht so unser Ding. Wir haben noch viele schöne Ziele vor uns.

Zuerst fahren wir zu den Bleiminen hinaus, die im Südosten der Dünen liegen. Seit einigen Jahren wird dort wieder abgebaut. Die Minenarbeiter sind stolz auf ihre Arbeit, ihre Aufgabe und ihr  Wissen.  Sie sind nicht nur zu einem Spässchen aufgelegt sondern sie erklären uns mit Freude, was sie da genau machen und was abgebaut wird. Sie erklären uns auch die Maschinen und Nik kann kurzerhand den einen Kran eigenhändig bedienen. 

 

Auf der Weiterfahrt gelangen wir mitten in eine Rally. Ein Rallyleiter mit grosser schwarzer Sonnenbrille will uns an der Weiterfahrt hindern. Wir sollen doch zuschauen, meint er. Wir aber wollen nicht Statisten sein für seine Fotos oder Filme aus dem Helikopter. Wir müssen also die Piste verlassen und uns selber einen Weg suchen durch die steinigen Flächen und geraten in Wadis und Dünen, während die Rallyfahrzeuge über die Piste donnern! Aber wir geniessen diesen spannenden Umweg und sind froh, nicht weiter den Staub schlucken zu müssen, der bei der Raserei aufgewirbelt wird.

Unter einer grossen Tamariske machen wir Mittagsrast. Ein laues Lüftchen weht unter dem alten Baum hindurch, der mit seinem kühlenden Schatten wie eine grosse Klimaanlage wirkt. Hier schmeckt das Mittag-Pick-Nick besonders gut. Und mir fallen bald die Augen zu. Ach, ist das schön, so ein Mittagsschläfchen.

 

Durch ein langes Wadi gelangen wir nach Taouaz. Ein ganz verschlafenes Nest am Ende der Teerstrasse südlich von Merzouga. Wir trinken eine Cola im einzigen Café, dann fahren wir auf staubiger Piste in Richtung Westen. Doch auch hier gibt es viele Möglichkeiten die Piste zu verlassen und auf sandigem Untergrund zwischen den Bergen durch zu fahren. Eine wunderschöne Gegend.

 

Da und dort stossen wir auf Ziehbrunnen und in der Nähe weiden frei die Kamele. Wir fahren viel im Sand und meiden die staubigen Pisten. Steinige Ebenen wechseln sich ab mit goldgelben Dünen. Wir geniessen das freie Fahren, aber nicht jede Düne lässt sich im Handumdrehen meistern und manch eine Düne lädt zum Spielen ein. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und wunderschön. Sonne, Sand und blauer Himmel umgeben uns.

 

Mitten im Tal steht auf einem Hügel ein alter Ksar. Wir fragen uns, wer da wohl wann gelebt hat. Hinter dem Ksar befindet sich in einer relativ grünen Ebene ein Ziehbrunnen. Das Wasser ist von guter Qualität. Ca. 10 km weiter steht umgeben von Palmen mitten im Wadi nochmals ein Brunnen. Ein Solarpanel treibt eine Wasserpumpe an und wir benutzen die Gelegenheit für eine erfrischende Dusche. Yvonne legt sich gar in den Brunnentrog hinein.

 

Unter den hohen Dattelpalmen richten wir unser Nachtlager ein. Es dauert nicht lange, bis wir sehen, dass da von weit her einige Gestalten auf uns zu kommen. Grosse und kleine Gestalten in farbigen Gewändern. Es sind zwei Frauen und eine Hand voll Kinder. Sie halten sich etwas zurück und bestaunen uns mit grossen Augen. Wir machen kleine Tauschgeschäfte mit ihnen (Farbstifte gegen Versteinerungen oder schöne Steine), gerne hätten sie Kinderkleider, am liebsten aber wollen die Frauen Geld. Ja, mit Geld können sie sich dann das kaufen, was sie dringend benötigen.

 

Bei Einbruch der Dunkelheit machen sich Frauen und Kinder auf den Heimweg.

 

Auf unserem Lagerfeuer kocht die Spaghetti-Sugo und bald können wir essen. Nun erscheinen drei junge Männer. Sie halten sich etwas im Hintergrund, weshalb wir sie ans Feuer einladen. Sofort kümmern sie sich um Brennholz und füttern das Feuer. Als wir ihnen einen Teller Spaghetti reichen, strahlen sie und bedanken sich herzlich. Drei nette Burschen. Wir haben es gemütlich zusammen. Rundum zufriedene Gesichter. Als wir zu Bett gehen, verziehen sich unsere Besucher.

 

Mit den ersten Sonnenstrahlen kriechen wir aus den Federn und geniessen das Frühstück. Dann fahren wir nordwärts weiter, da wir nicht über den Höhenzug fahren können, der sich westlich von uns befindet. Wir geraten in feinsandige Dünnen. Auch hier zeugen alte Mauern von früheren Ansiedlungen. In der Umgebung finden wir bunte und gerippte Steine.

 

Wenig später stehen wir am Wasser. Wir sind überrascht und steigen aus. Das Wasser fliesst. Irgendwo im Norden muss es also geregnet haben. Und wo Wasser ist, da ist auch Leben. Wir sehen Käfer, Vögel und Echsen. Das Wasser ist nicht tief und die Durchquerung kein Problem.

 

Unsere kleine Piste schlängelt sich weiterhin durch schöne Wüstenlandschaft: mal ein Wadi, dann eine Ebene, links und rechts braun-schwarze Berge, gelbe Grasbüschel, Akazien.

 

Dann stehen wir vor dem schmalen Durchstieg nach Westen, der uns in eine grosse Ebene hinaus führt, an deren Ostrand sich ein langes Dünenband befindet. Da die Ebene uninteressant ist, bewegen wir uns in den Dünen südwärts und essen dort im Sand auch zu Mittag. Dann entschliessen wir (Yvonne, Sabine, Nik, Regula und ich)uns, nach Maresch zu fahren. Heinz und Peter wollen noch weiter in den Dünen fahren, ein bisschen spielen.

 

In der Oase Maresch machen wir es uns gemütlich. Ausruhen am Schatten mit Kaffee oder Cola, Toiletten, Duschen…).

 

Als sich die Sonne dem Horizont nähert, machen wir uns langsam Sorgen. Heinz und Peter sind noch nicht erschienen und weit und breit ist nichts von ihnen zu sehen. Auch der Funk bleibt stumm. Ich breche zusammen mit Omar auf, die zwei zu suchen. Wir fahren ca. 1 Stunde in Richtung der Dünen. Dann erspähen wir die Fahrzeuge. Toro steht oben auf einem dieser Hügel in Schieflage. Schnell stellen wir fest, dass es vorwärts kein Weiterkommen gibt. Also muss Toro zurück. Wir schaufeln das Fahrzeug auf der oberen Seite frei, damit es weniger schief steht, legen auf der unteren Seite Bleche hin, so dass der Laster beim Retourfahren hinten abrutscht und sich dann selber in die Falllinie stellt. Zur Sicherheit binden wir ihn über das Dach hinweg an den Toyota von Heinz, d.h. an die Seilwinde, so dass er wenn nötig Seil nach lassen kann. Es klappt und wir beeilen uns, in die Oase zu gelangen. Rasch wird es dunkel. Kurz nach Sonnenuntergang sind wir zurück und wieder glücklich vereint. Peter spendiert eine Rund Bier. Ah.

 

Am nächsten Tag fahren wir südwärts quer durch das grosse Wadi. Dann führt uns ein sandiges Pistchen zu einem wunderschönen Aussichtspunkt. Einmalig diese Aussicht – und die Farben. Unsere Teilnehmer sind begeistert. Dann stechen wir in rasanter Fahrt hinunter.

 

Heute wollen wir auf der Südroute bis Tagounite fahren. Abgesehen von einigen schönen Passagen ist diese Strecke etwas mühsam zu fahren (lange, teilweise schlechte Piste, Landschaft in gewissen Abschnitten nicht sehr spannend). Trotzdem fahren wir durch die grossen Oasengärten, wo uns die Kinder bejubeln.

Rechtzeitig mit den letzten Sonnenstrahlen treffen wir in Tagounite ein. Ausnahmsweise nächtigen wir auf dem dortigen Campingplatz. Neben einem Bierchen geniesse ich auch noch eine warme Dusche. Um uns herum zirpen die Grillen und so schlafe ich bald ein.

 

Leider muss uns Peter am nächsten Tag verlassen. Seine Ferien sind zu Ende.

Bevor er abfährt, hilft er uns noch mit seiner Batterie, den Stromgenerator an der Tankstelle in Betrieb zu setzen. Im ganzen Dorf ist der Strom ausgefallen und die Batterie vom Stromaggregat ist weg! Man ist glücklich in Tagounite, dass es nun wenigstens wieder Treibstoff gibt. Wir auch!

 

Mhamid ist die letzte Ortschaft auf dem Weg zum Erg Chegagga. Also gibt es hier sicher noch eine Kaffeepause und Internetzugriff. Nachdem auch die letzten Einkäufe (Baguette) getätigt sind, geht’s endlich los. Anfänglich fahren wir frei im Wadi, dann auf der Sandpiste entlang des Wadis und schliesslich auf die Ebene hinaus – immer in Richtung Westen. Die Piste ist holperig und staubig. Endlich können wir in Richtung Süden abbiegen, wo wir in einem kleinen Dünengebiet unter einer Tamariske Mittag essen. In der Nähe weiden einige Kamele. Es kommt etwas Wind auf. Dann fahren wir in einem Südbogen zum Erg Chegagga hin. Als wir auf dessen Ostseite eintreffen, weht uns Sand entgegen. Der Wind vom Mittag hat stark zugenommen und die Luft ist voller Sand. Wir können nicht in die Dünen hineinfahren um dort zu schlafen. Auch draussen sitzen ist nicht möglich und so kochen und essen wir in den Fahrzeugen.

 

Am nächsten Morgen ist es, als wäre nichts gewesen. Strahlend blauer Himmel, kein Staubkorn in der Luft. Also ab in die Dünen. Wir geniessen es in vollen Zügen -  Dünenfahren ist unsere grosse Leidenschaft. Einfach wunderbar schön. Die unberührten Dünen, die Formen, das S

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